Ja, die Lage ist ernst

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Die Lage ist ernst. Sowohl gesellschaftlich als auch wirtschaftlich wird uns die Krise vor gewaltige Herausforderungen stellen. Kein Gesundheitssystem der Welt ist ausreichend auf eine solchen Ausbruch vorbereitet. Möglicherweise wird jeder von uns einen lieben Menschen verlieren, oder einen Bekannten.

Noch ist nicht klar, wie lange die Krise dauern wird, oder wie es dann weiter geht. Aber eins ist sicher: Das Virus lässt sich nicht mehr eindämmen. Experten gehen davon aus, dass die große Mehrheit aller Menschen sich im Laufe der nächsten Monate infizieren wird.

Natürlich forscht man mit Hochdruck an einem Impfstoff. Die nötigen Versuche benötigen jedoch eine gewisse Zeit. Kein Geld der Welt kann das verändern. Selbst wenn ein möglicher Impfstoff gefunden wurde, muss zunächst getestet werden, ob er Nebenwirkungen hat. Nur so kann man sicher gehen, dass er nicht mehr Schaden als Nutzen birgt.

Nein, COVID-19 ist nicht “bloß eine Grippe”

Die Welt-Gesundheits-Organisation (WHO) schätzt die Sterblichkeit von COVID-19 auf durchschnittlich 35 von 1000 Betroffenen (3,5%). Die gewöhnliche Grippe (“Influenza”) hingegen hat eine Sterblichkeitsrate von etwa 1 bis 2 von 1000 Betroffenen (0,1% bis 0,2%). COVID-19 verläuft also mindestens 15-mal so oft tödlich.

Chart showing COVID-19's mortality rate tops at 14.8% on adults over 80 years old, and is less than 1% on people under 50

Eine hoffnungsvollere Einschätzung basiert auf den Daten aus Südkorea: dort verliefen nur 7 von 1000 Fällen (0,7%) tödlich. Allerdings liegt das Durchschnittsalter in Südkorea deutlich unter dem unseren. Ebenso hat Südkorea von Anfang an alles richtig gemacht: nämlich intensiv auf das Virus getestet (z.B. mittels sog. drive-through-Stationen) und gleichzeitig offen kommuniziert, sodass die gesamte Bevölkerung an einem Strang ziehen konnte.

Konzentriere dich auf die Hauptsache: #FlattenTheCurve

Es wurde bisher viel über die tatsächlichen Infektions-, Krankheits- und Sterberaten spekuliert. Aber wir befinden uns noch immer am Anfang der Pandemie und es kann unter Umständen noch Jahre dauern, bis man diesbezüglich gesicherte Zahlen hat. Was wir aber schon jetzt wissen ist, dass die Sterblichkeitsrate vermutlich zwischen 0,5% und 4% liegen wird. Und dies ist eine mehr als genügend adäquate Begründung für ein entschlossenes, sofortiges und vor allem vorbeugendes Handeln im großen Maßstab. Die mit Abstand wichtigste Sache ist es, die Kurve mit der sich die Epidemie ausbreitet, so flach wie möglich zu halten, damit unsere Gesundheitssysteme nicht überlastet werden. Wissenschaftler und Ärzte bekommen so mehr Zeit zur Entwicklung eines Impfstoffes und von Behandlungsmöglichkeiten.

Die Infektionswelle ist auch bei uns angekommen

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Geh davon aus, dass das Virus schon in Deiner Stadt, Deiner Gemeinde und an Deinem Arbeitsplatz ist. Er ist garantiert bereits „hier“, aber nur noch nicht entdeckt. Schätzungen aus Italien zufolge war die Zahl der Infizierten im frühen Stadium der Epidemie viermal so hoch wie die Zahl, die man zu der Zeit bestätigen konnte. Beispielsweise haben die Universitäten von Stanford und Washington den gesamten persönlichen Unterricht auf Telekommunikation umgestellt. Diesem Vorbild sollten andere Bildungseinrichtungen folgen. Allerdings geht das nicht einfach so, Lehrkräfte brauchen dafür Technologie und Unterstützung. Manche Schulen und Hochschulen sind noch nicht entsprechend ausgestattet oder ihnen fehlt schlicht das Geld. Wir sollten also gerade bei denen, für die so ein Wechsel kein allzu großes Problem darstellt, anfangen. Es gibt zwar nicht die eine Lösung, die für alle funktioniert, aber Geschwindigkeit ist essenziell. Lehrkräfte, wartet nicht, bis eure Verwaltung es insgesamt anordnet. Triff selbst die Entscheidung, so schnell wie möglich. Hier findest Du ein paar Tipps (englisch), wie Du einfacher online unterrichten kannst.

Gesundheitssysteme

Gesundheitssysteme

Das deutsche Gesundheitssystem

In Deutschland ist das Gesundheitssystem recht gut aufgestellt. Wir haben genug Einrichtungen und Krankenhäuser. Aber es fehlt an Personal, insbesondere Pflegekräften und Intensiv-Medizinern https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/111029/Ueberlastung-deutscher-Krankenhaeuser-durch-COVID-19-laut-Experten-unwahrscheinlich. Deshalb stößt das Gesundheitssystem in einigen Bundesländern bereits jetzt an seine Grenzen. https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/corona-krankenhaeuser-100.html Deswegen ist es umso wichtiger, die Kurve flach zu halten!

Richtlinien

Gesundheitspolitik der USA

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Im Vergleich zu anderen Ländern sind die in den USA Richtlinien der Arbeits- und Gesundheitspolitik das gegebene Opfer für eine Pandemie.

  • Keine allgemeine Garantie einer Lohnfortzahlung im Krankheitsfall (https://www.worldpolicycenter.org/policies/for-how-long-are-workers-guaranteed-paid-sick-leave).
  • Auch für diejenigen, die eine solche Lohnfortzahlung bekommen, gilt diese oft nur für Tage, nicht für Wochen - und die würden benötigt im Falle längerer Erkrankungen.
  • Keine Garantie für eine Lohnfortzahlung, falls jemand sich um ein erkranktes Familienmitglied kümmern muss.
  • Keine Garantie für finanzielle oder praktische Unterstützung für Personen, die sich in häusliche Quarantäne begeben müssen. [Daher wird die Quarantäne von vielen Menschen nicht eingehalten, da sie essen müssen.] (https://twitter.com/abcnews/status/1236462655012917249)
  • Viele Menschen sind überhaupt nicht versichert. Angesichts der derzeitigen Lage (unklare Übertragungsweise und fehlender Impfstoff) sind die Versicherungsgesellschaften moralisch verpflichtet, die Testmethoden zu verbessern und den Zugang zur Pflege sicherzustellen, es gibt jedoch keinen finanziellen Anreiz hierfür.
  • In den USA ist eine Versicherung an den Arbeitsplatz gebunden; aufgrund dessen können Menschen in die Insolvenz abrutschen, wenn sie krank werden. In einem Pandemiejahr wird dadurch die Wirtschaft schwer geschädigt. Durch die Tatsache, dass es derartige Sicherheitsnetze in den USA bisher nicht gegeben hat, wird es - im Vergleich zu den meisten anderen bisher betroffenen Ländern - schwierig, die Verhaltensweisen durchzuhalten, die es braucht, um die Steigung der Kurve abzuschwächen (#flattenthecurve). Am Freitag wurde vom Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten ein Gesetz verabschiedet, welches einige dieser entscheidenden Probleme lösen soll. Das Gesetz wird eine Erhöhung der Arbeitslosenunterstützung und freie Virustests bereitstellen sowie zusätzliche Gelder für die Versorgung mit Lebensmitteln und für Medicaid (staatliches Gesundheitsprogramm). Das Gesetz wird veröffentlicht über New York Times, CNN und über weitere Medien und Organisationen. Lesen Sie hier den Gesetzestext (https://www.cnn.com/2020/03/13/politics/read-bill-text-families-first-coronavirus-response-act/index.html).

Zurzeit gibt es einen kritischen Kommentar zur US-amerikanischen Gesundheitspolitik nur in der englischsprachigen Version dieser Seite.

Sicher könnte man aber auch in Deutschland viel Kritik an der Gesundheitspolitik äußern. Auch hier wird seit Jahren am Personal gespart, insbesondere an den Pflegekräften. Das passiert sowohl in privaten Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen als auch in Staatlichen. In der Krise wird jetzt deutlich, dass man gut ausgebildete Pflegerinnen durch nichts in der Welt ersetzen kann. Aber auch viele Ärztinnen müssen bis weit über ihre Grenzen hinaus arbeiten. Vielleicht sollten wir als Gesellschaft irgendwann darüber diskutieren, was uns eine gute Gesundheitsversorgung wert ist.

Es gibt Hoffnung.

Es gibt Hoffnung. Zusammen sind wir die Hoffnung.

Gib die Hoffnung nicht auf! Du kannst etwas tun! Du kannst helfen, indem Du die Schutzmaßnahmen so gut wie möglich befolgst. Rede mit deinen Freunden und deiner Familie. Mach ihnen klar wie ernst die Lage ist und dass es auf sie ankommt. Je früher wir unser Verhalten ändern, umso größer ist der Effekt. Und je mehr Menschen die Maßnahmen befolgen, umso mehr Leben können wir retten.

„Lenke Dich ab von der Angst und Hysterie, die Eure Städte treffen könnte. Sei bedacht aber verliere nicht das Mitgefühl den Anderen gegenüber. Sei großzügig und teile, anstatt zu horten. Und an den wirklich harten Tagen (oder vielleicht nachdem Du zu viele Nachrichten gesehen hast) drehe die Musik auf und tanze! Denk an eine bessere Zukunft. Sie ist da und Du könntest ein Katalysator dafür sein!“ (\Zitat eines Freundes aus Peking)

Hier steht, wie es geht…